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DIE REEPERBAHN

IM SCHIFFSCONTAINER

22. November 2015 – 5. März 2016

Fotografien von:

„Oft saß ich einfach nur da, hörte zu und trank mit.“ sagt Antonia Zennaro über die Zeit, in der ihre einfühlsamen und bewegenden Bilder auf der legendären Reeperbahn entstanden. Ausgangspunkt Ihrer Aufnahmen war der „Silbersack“, eine traditionsreiche Hamburger Kiezkneipe, in der sich St. Paulianer einer früheren Zeit und junge Kiezbesucher mischen. Die Zeit, die die Fotografin sich nahm, hat sich gelohnt: ihr gelangen Porträts, die die Seele der Abgebildeten sichtbar werden lassen und ihre wahre, ungeschönte Menschlichkeit hervorbringen.

 

Erstmals wird eine Auswahl dieser Fotografien nun in Berlin in der Fotogalerie Silber & Salz gezeigt. Zu sehen sind Seeleute, Tänzer, Hausmeister – die Menschen der legendären Meile hinter ihren Fassaden. „Mein Gang zu den Orten einer vergangenen Zeit waren nie einfach. Die schweren Türen, der kalte Rauch und die Stille, die mir entgegenschlägt, im schummrigen Licht. Geteilte Einsamkeit. (…) Die schönen Geschichten waren schnell erzählt. Die traurigen, schmerzvollen liegen in der Stille dieser oft tiefschwarzen Seelen, zwischen den Zeilen und in den Augen, sobald das Aufblitzen verschwunden ist. Ich habe viele versteckte Tränen gesehen.“ so Zennaro in ihrem Bildband „Reeperbahn“.

 

Die Porträts kombiniert Antonia Zennaro mit den Abbildungen der legendenumwobenen Plätze auf der Reeperbahn, die in unseren Erinnerungen und Vorstellungen immer noch ein Ort voller Geschichten und Mythen, voller wilder und romantischer Abenteuer ist. Doch auch hier haben extreme soziale und wirtschaftliche Veränderungen mit absolutem Konsum und hundertprozentiger Kommerzialisierung längst Einzug gehalten. Der Fotografin gelingt eine meisterhafte Dokumentation, ohne Klischees zu bedienen und ohne Voyeurismus.

 

Antonia Zennaro, geboren 1980 in Hamburg und aufgewachsen in Südtirol, Italien. Ausbildung am Instituto superiore die fotografia, Rom und Danish School of Journalism, Aarhus, Dänemark. Sie hat sich früh auf soziale Reportagen und Langzeitprojekte mit dokumentarischem Charakter konzentriert und lebt und arbeitet derzeit in Bogotá, Kolumbien.

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